Sonntag, 16. April 2023

Binge Eating

Diesen Beitrag zu schreiben fällt mir schwer und ich feile schon eine Weile daran herum. Ich habe eine Essstörung. Mir wurde von kleinauf abtrainiert, ein Sättigungsgefühl zu spüren, sondern stattdessen bekam ich 'angemessene Portionen' zugewiesen.  Also war ich schon früh sehr findig darin, mir Essen zu besorgen, wo immer ich konnte. Über die Jahre hinweg hat sich daraus eine Essstörung entwickelt, die - gsd nur in leichter Form - in Richtung Binge Eating Disorder geht. In den Medien gern scherzhaft als Alzheimer Bulemie bezeichnet, also Fressen, dann aber das Kotzen vergessen. Tja, so lustig ist das Ganze leider nicht wirklich. Abgesehen davon, dass es nicht gerade preiswert ist, kommt auch noch eine Menge Schämen dazu. Wenn ich die Einkaufsrunde im Supermarkt starte, weil es wieder 'soweit' ist. Die 'schlechten' Sachen mit Gemüse und anderem kaschiere. Innerlich erleichtert bin, wenn alles im Haus ist. Dann das Überlegen was ich als erstes esse. Was eigentlich total egal ist, weil eh alles aufgerissen und runtergeschlungen wird was irgendwie reinpasst. Oder eben auch nicht reinpasst. Total egal ob mir kotzübel ist. Nichts von dem wahrnehmen oder schmecken, was da in meinem Magen landet. 

Ich weiß, wie sehr ich mir damit schade. Und trotzdem bin ich Quartalsfresser. Ich habe es wochenlang im Griff, kann mich kontrollieren und dann kommt der Tag, wo ich mir beim Einkauf ein Teil 'erlaube' und es danach total eskaliert, meist so eine Woche lang.

Um mich rum gibt es einige Freundinnen mit Magenbypass. Ich mag mich dem immer noch nicht stellen, denn damit verschwindet das Problem nicht. 

Ausziehe ich daraus? Wer Essen will, muss entsprechend verbrauchen. Und auch hier entschleunigen. Bewusster konsumieren. Trigger vermeiden.

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